Es wird einmal wieder Zeit für ein wenig Theorie! 
Heute möchte ich mich der Bird-Verteidigung im Spanier zuwenden, die nach 1. e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 Sd4 entsteht. Mein Interesse liegt hier nicht ganz uneigennützig auf das Spiel aus weißer Sicht, so daß ich mir die Frage stellen möchte, wie man am besten dieser Variante begegnet. Die Bird-Verteidigung gehört zu den zahlreichen Nebenvarianten, mit denen ein eingeübter Gegner im Spanier den Weißspieler meist überraschen möchte. Das eklatante Verstoßen der Eröffnungsregel, nicht mit derselben Figur zweimal zu ziehen, wenn es nicht unbedingt notwendig ist, schreit gerade nach einer Widerlegung oder zumindest danach, eine gute Ausgangsposition fürs Mittelspiel vorzubereiten. Allerdings ist dies bei genauerem Hinsehen nicht so einfach möglich, denn 3. ...Sd4 mag Zeit verlieren, ist aber positionell begründet durch den nach dem Springertausch das Zentrum stabilisierenden Doppelbauern, den Raumvorteil und dem Dämmen der weißen Entwicklung am Damenflügel. Weiß kann z. B. nicht Sc3 spielen. Folglich sollte Weiß seine hier größere Dynamik in die Waagschale werfen.
Nach Shredder ist 3. ...Sd4 immerhin mit 376 Partien die sechstbeliebteste Replik (zum Vergleich: Platz 1 geht an 3. ...a6 mit 23012 Partien) auf die ersten drei Züge im Spanier und scort mit 42,2 Prozent nur geringfügig schwächer als das etablierte 3. ...a6 (44,5 Prozent). Allerdings sollte man bei solchen seltenen Abspielen immer den Überraschungseffekt miteinbeziehen, weil es hier oft vorkommt, daß ein gut präparierter Gegner seinen Gegner mit seiner Eröffnungswahl überrumpelt und deswegen insgesamt zu positiveren Ergebnissen gelangt, als würde sich der Gegner hier ähnlich gut auskennen wie nach 3. ...a6.
Die erste kritische Phase kommt nach 4. Sxd4 exd4 5. 0-0 Lc5 6. d3 c6, wo Weiß die Wahl hat zwischen 7. Lc4 und 7. La4. An dieser Stelle ziehe ich 7. La4 vor. Zwar ist c4 tatsächlich das natürliche Feld für den weißen Läufer. Der Textzug ermöglicht aber den Konter 7. ...d5!, und nach 8. exd5 cxd5 9. Te1+ Se7 10. Lb3 0-0 ist es schwer, einen weißen Vorteil nachzuweisen. Schwarz hat vollkommen ausgeglichen.
Mit 7. La4 kann Weiß aber weiter auf Vorteil spielen. Der weißfeldrige Läufer dämmt das schwarze Spiel am Damenflügel, und wird er mit ...b5 vertrieben, gelangt er auf sicherer Position auf die natürliche Diagonale a2-g8, ohne daß Schwarz ...d5 a tempo durchsetzen kann. Weiß beabsichtigt hier aktives Spiel auf dem Königsflügel mit Hilfe des f-Bauern, z. B. 7. La4 d6 8. f4 f5!? (8. ...Sf6 9. f5! +=) 9. Sd2 Sf6 10. Lb3 Sg4!? (10. ...fxe4 11. Sxe4 Sxe4 12. dxe4 Dh4! 13. g3 Dh3 14. f5! +=) 11. De2 +=
Wie denkt ihr darüber?

Heute möchte ich mich der Bird-Verteidigung im Spanier zuwenden, die nach 1. e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 Sd4 entsteht. Mein Interesse liegt hier nicht ganz uneigennützig auf das Spiel aus weißer Sicht, so daß ich mir die Frage stellen möchte, wie man am besten dieser Variante begegnet. Die Bird-Verteidigung gehört zu den zahlreichen Nebenvarianten, mit denen ein eingeübter Gegner im Spanier den Weißspieler meist überraschen möchte. Das eklatante Verstoßen der Eröffnungsregel, nicht mit derselben Figur zweimal zu ziehen, wenn es nicht unbedingt notwendig ist, schreit gerade nach einer Widerlegung oder zumindest danach, eine gute Ausgangsposition fürs Mittelspiel vorzubereiten. Allerdings ist dies bei genauerem Hinsehen nicht so einfach möglich, denn 3. ...Sd4 mag Zeit verlieren, ist aber positionell begründet durch den nach dem Springertausch das Zentrum stabilisierenden Doppelbauern, den Raumvorteil und dem Dämmen der weißen Entwicklung am Damenflügel. Weiß kann z. B. nicht Sc3 spielen. Folglich sollte Weiß seine hier größere Dynamik in die Waagschale werfen.
Nach Shredder ist 3. ...Sd4 immerhin mit 376 Partien die sechstbeliebteste Replik (zum Vergleich: Platz 1 geht an 3. ...a6 mit 23012 Partien) auf die ersten drei Züge im Spanier und scort mit 42,2 Prozent nur geringfügig schwächer als das etablierte 3. ...a6 (44,5 Prozent). Allerdings sollte man bei solchen seltenen Abspielen immer den Überraschungseffekt miteinbeziehen, weil es hier oft vorkommt, daß ein gut präparierter Gegner seinen Gegner mit seiner Eröffnungswahl überrumpelt und deswegen insgesamt zu positiveren Ergebnissen gelangt, als würde sich der Gegner hier ähnlich gut auskennen wie nach 3. ...a6.
Die erste kritische Phase kommt nach 4. Sxd4 exd4 5. 0-0 Lc5 6. d3 c6, wo Weiß die Wahl hat zwischen 7. Lc4 und 7. La4. An dieser Stelle ziehe ich 7. La4 vor. Zwar ist c4 tatsächlich das natürliche Feld für den weißen Läufer. Der Textzug ermöglicht aber den Konter 7. ...d5!, und nach 8. exd5 cxd5 9. Te1+ Se7 10. Lb3 0-0 ist es schwer, einen weißen Vorteil nachzuweisen. Schwarz hat vollkommen ausgeglichen.
Mit 7. La4 kann Weiß aber weiter auf Vorteil spielen. Der weißfeldrige Läufer dämmt das schwarze Spiel am Damenflügel, und wird er mit ...b5 vertrieben, gelangt er auf sicherer Position auf die natürliche Diagonale a2-g8, ohne daß Schwarz ...d5 a tempo durchsetzen kann. Weiß beabsichtigt hier aktives Spiel auf dem Königsflügel mit Hilfe des f-Bauern, z. B. 7. La4 d6 8. f4 f5!? (8. ...Sf6 9. f5! +=) 9. Sd2 Sf6 10. Lb3 Sg4!? (10. ...fxe4 11. Sxe4 Sxe4 12. dxe4 Dh4! 13. g3 Dh3 14. f5! +=) 11. De2 +=
Wie denkt ihr darüber?
Kommentar